Tikal

Tikal
Tikạl,
 
größte Stadt der vorkolumbischen Mayakultur im Tiefland des Petén, Nordguatemala, besiedelt von etwa 600 v. Chr. bis etwa 900 n. Chr. (Blütezeit 550-900). Tikal war Sitz einer Fürstenfamilie, die vermutlich ein Gebiet von etwa 160 km2 beherrschte. Auf einem rd. 16 km2 großen Areal mit vier breiten Straßen als Hauptachsen wurden etwa 3 000 Gebäude (Pyramiden, Tempel, Plattformen, Paläste, Sammelbecken für die Wasserversorgung in der Trockenzeit u. a.) freigelegt, auch zahlreiche Stelen mit Inschriften, so die älteste datierte Stele des Tieflandes (292 n. Chr.). Unter Tempel I wurde das Grab eines Herrschers gefunden mit der für Tikal typischen Kleinkunst (Gefäße, Jade, Muscheln und geschnitzte Knochen mit Szenen und Inschriften). Tikal war schon in der frühen Klassik der Mayakultur ein bedeutendes Zentrum, die meisten Bauten stammen aus dem 7./8. Jahrhundert, die letzte datierbare Stele aus dem Jahr 869, um 930 wurde die Stadt endgültig verlassen. Besonders kunstvoll sind die aus Holz geschnitzten Türstürze der Tempeleingänge. Charakteristisch für die Architektur von Tikal ist neben den bis 68 m hohen Tempelpyramiden der Komplex der Zwillingspyramiden, der insgesamt siebenmal gefunden wurde: An der Ost- und an der Westseite eines Hofes liegt je eine Pyramide, oben mit einer Plattform, zu der auf allen vier Seiten Treppen führen, an der Südseite des Hofes ein Palast, an der Nordseite eine rechteckige Ummauerung mit Stele und Altar. Tikal wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 
 
W. R. Coe: u. W. A. Haviland: Introduction to the archaeology of T., Guatemala (Philadelphia, Pa., 1982);
 W. R. Coe: T., a handbook of the ancient Maya ruins (Neuausg. Guatemala 21988).

Universal-Lexikon. 2012.

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